Während der Rennsteiglauf nur noch einige Jahre vor seiner 50. Auflage steht, gab es in diesem Jahr erst die 3. Auflage des Rennsteigrides mit Start und Ziel auf dem Sportplatz in Schmiedefeld am Rennsteig. Damit ist das Mountainbike-Rennen schon in „jungen Jahren“ eine schöne Ergänzung zum Rennsteiglauf und weiteren Laufveranstaltungen des Rennsteiglaufvereins. Schon rein optisch zieht der Rennsteigride ein eher jüngeres Publikum an – bunter, hippig, radtechnisch versiert und sehr aufgeschlossen.
Auch wenn der Rock Song „Highway to Hell“ der Band AC/DC aus den Boxen dröhnte, ein Höllenritt erwartete die insgesamt 707 Starter (248 Marathonis, 62 E-Biker und 397 Halbmarathonis) sicher nicht. „Die Strecke ist geil, aber schwer“, so Petra Kühn zu den E-Bikern vor deren Start. Sie gab gleich noch den Hinweis, die Akkus nicht dauerhaft voll einzusetzen. Im Jahr zuvor mussten deshalb einige E-Biker den Schlussanstieg ohne Motorunterstützung bewältigen, weil der Akku leer war.
Bei hochsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein wurden die Starterfelder von den Moderatoren Petra Kühn und Rene Pfeuffer sowie dem Biathleten Erik Lesser, der den Startschuss vollzog, auf die Strecken geschickt. Lesser, der selbst beim Halbmarathon startete, gab den Fahrern mit auf den Weg: „Habt Spaß, aber respektiert Euch.“ Insbesondere beim Start zum Halbmarathon, bei dem das große Starterfeld einige Minuten benötigte, um über die Zeitmessmatte zu fahren, schien dies angekommen zu sein. Dazu beigetragen hat sicher auch die Tatsache, dass das Feld einen fliegenden Start hinter einem Führungsfahrzeug vom Sportplatz bis in die Ortslage vollzog.
Unter den Starten des Halbmarathons über 34 km war auch der Schmiedefelder und Rennsteiglaufsieger Wolf Jurkschat, der maßgeblich an der Vorbereitung der Strecken beteiligt war. „Eine Zeit unter 90 Minuten wäre schön, aber dies wird heute schwierig“, so seine Einschätzung. Am Ende klappte dies und er fuhr als Fünfter über die Ziellinie.
Der Vorjahreszweite des Halbmarathons, Julius Wagler (NRT Protective) liebäugelte vorab mit einem Podestplatz. Seine Antwort – „die wird trotzdem schneller werden“ – auf die Frage, ob er seine Zeit aus dem Vorjahr bei den hohen Temperaturen wieder erreichen könne, war eine klare Kampfansage an die Konkurrenz. Sein Wunsch ging in Erfüllung, denn er gewann die Halbmarathondistanz in 1:16:56 h vor Uli Schmittlutz (M Wave Pro Team / 2. in 1:22:26 h),
Weitere Platzierungen: 3. Simon Dörner (M Wave Pro Team/1:26:45 h), 4. Gilbal Möhring (Schleusingen/1:23:22 h), 5. Wolf Jurkschat (Rennsteiglaufverein/1:24:21 h), 6. Kevin Dohl (1:24:26 h), 7. Matthias Dohl (beide Trek Fahrrad Eberhardt/ 1:27:35 h).
Bei den Damen fuhr die Schmiedefelderin Uta Jurkschat (Rennsteiglaufverein) als Dritte in 1:49:48 h ein und musste nur der Siegerin Kerstin Kuhnlein (RVC Trieb / 1:37:23 h) sowie Steffi Götting (Mtb Tandem Team/ 1:45:52 h) Tribut zollen. Weitere Plätze: 4. Carmen Wolf (Bamberg/ 1:51:17 h), 5. Christina Liedl (Radlexpress Feucht/ 1:54:12 h), 6. Janina Baumann (Fahrrad Eberhardt/ 1:55:44 h).
Auf der Marathonstrecke von 64 km fuhr Christian Kreuchler (BKK Mobil Oil Cycling Team) mit der Siegerzeit von 2:31:29 h und mit großem Vorsprung vor Matthias Hesse (SV Radsport Hildburghausen/2:37:24 h), dem Sieger des Halbmarathons von 2018, durch den Zielbogen auf dem Schmiedefelder Sportplatz. Dahinter kamen Benjamin Michael (Erhorst Racing Team/2:37:58 h) auf Rang 3, Patrick Wolf (Mühlhausen/4. In 2018/2:43:08 h) auf Rang 4. Dann lieferten sich Johannes Nipperdey (NRT Protective/2:45:28 h) auf Rang 5 und Matej Meyer (m-wave pro team/2:45:30) auf Rang 6 einen spannenden Schlusssport mit knappem Ausgang.
Bei den Damen war Rebecca Robisch (Team Wilier/3:03:33 h) die Schnellste, sie ließ nur 13 Herren den „Vortritt“. Danach klaffte zeitlich eine Lücke von mehr als 30 Minuten, ehe Sarah Mexner (Schwerte-Ergste/3:34:47 h) ins Ziel fuhr. Starke Leistungen boten auch Ingeborg Joa (TV-DJK Hammelburg/ 3:57:26 h/ 3. Platz), Peggy Herold (Rennsteig Connection/ 4:00:19 h/ 4. Platz), Annalena Meinfelder (Lichtenfels/ 4:28:59 h/ 5. Platz) und Heide Völkel (Laufstallballergiker/ 5:02:07 h/ 6. Platz).
Zusätzlich im Programm war die Konkurrenz der E-Biker über 49 km. Hier gab es folgende Ergebnisse:
Herren: 1. Marcel Wohl (Hahnbergadler/ 1:56:32 h), 2. Raik Adaszewski (2:06:09 h), 3. Gunnar Schleif (Böhlen/ 2:06:35 h), 4. Steffen Lärz (Alach/ 2:08:54 h), 5. Alexander Priebe (Suhl/ 2:09:28 h), 6. Alex Daniel (Saalfeld/Saale/ 2. 12:43 h).
Frauen: 1. Alexandra Heintz (Ilmenau/ 2:26:26 h), 2. Anja Höhn (Oberpörlitz/ 2:29:15 h), 3. Katja Wiesemann (Zella-Mehlis/ 2:30:03 h), 4. Katharina Günther (Dingelstädt/ 2:39:16 h), 5. Susanne Seidel (Erfurt-Kerspleben/ 2:46:29 h), 6. Cornelie Böhm (ASC Goldlauter/ 2:51:03 h), 7. Christin Mensch (ASC Goldlauter/ 2:51:57 h).